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Das Spiel, Verhalten der Spieler und die Regeln
Zweck der Regel Regel 1 beschreibt dem Spieler diese zentralen Grundsätze des Spiels:
  • Spielen Sie den Platz, wie Sie ihn vorfinden und den Ball, wie er liegt.
  • Spielen Sie nach den Regeln und entsprechend dem „Spirit of the Game“ („Der wahre Geist des Golfsports“).
  • Sie sind dafür verantwortlich, sich selbst Ihre Strafschläge zuzuschreiben, wenn Sie gegen eine Regel verstoßen, damit Sie gegenüber einem Gegner im Lochspiel oder anderen Spielern im Zählspiel keinen Vorteil gewinnen.
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Das Spiel, Verhalten der Spieler und die Regeln
1.2

Richtlinien für das Verhalten von Spielern

1.2a/1
Feststellung, ob ein Spieler ein schwerwiegendes Fehlverhalten begangen hat
Bei der Feststellung, ob ein Spieler ein schwerwiegendes Fehlverhalten begangen hat, muss die Spielleitung unter Berücksichtigung aller Umstände entscheiden. Selbst wenn die Spielleitung ein schwerwiegendes Fehlverhalten feststellt, kann sie entscheiden, dass es angemessen ist, den Spieler nur zu verwarnen und anzukündigen, dass dieses Fehlverhalten oder ein ähnliches Fehlverhalten im Wiederholungsfall zu einer Disqualifikation führen wird, anstatt ihn sofort zu disqualifizieren. Beispiele für Handlungen eines Spielers, die als schwerwiegendes Fehlverhalten anzusehen sind, sind unter anderem:
  • Absichtlich das Grün erheblich beschädigen.
  • Abweichend von der Platzvorbereitung eigenständig Abschlagmarkierungen oder Auspfähle versetzen.
  • Sicherheit anderer gefährden durch Werfen eines Schlägers nach einem anderen Spieler oder einem Zuschauer.
  • Andere Spieler absichtlich während ihres Schlags ablenken.
  • Lose hinderliche Naturstoffe oder bewegliche Hemmnisse zum Nachteil eines anderen Spielers entfernen, nachdem er darum gebeten hatte, diese liegenzulassen.
  • Wiederholtes Verweigern, einen Ball in Ruhe aufzunehmen, wenn er das Spiel eines anderen Spielers im Zählspiel behindert.
  • Absichtlich zunächst vom Loch weg und erst dann in Richtung Loch spielen, um den Partner (im Vierer) zu unterstützen (zum Beispiel, damit er die Neigung des Grüns sieht).
  • Absichtlich gegen eine Golfregel verstoßen, um dadurch, trotz einer Strafe für den Verstoß, möglicherweise einen erheblichen Vorteil zu erlangen.
  • Wiederholte Verwendung vulgärer oder beleidigender Ausdrücke.
  • Spielen mit einem Handicap, das zu dem Zweck festgelegt wurde, sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen oder eine Runde zu spielen, um ein solches Handicap zu erlangen.
  • Weigerung, einen gefundenen Ball zu identifizieren, der der Ball des Spielers sein könnte.
Beispiele für Handlungen eines Spielers, die zwar ein Fehlverhalten darstellen, aber weniger wahrscheinlich als schwerwiegendes Fehlverhalten anzusehen sind, schließen ein:
  • Einen Schläger auf den Boden schlagen, den Schläger beschädigen und den Rasen geringfügig beschädigen.
  • Einen Schläger in Richtung Golfbag zu werfen, der versehentlich eine andere Person trifft.
  • Einen anderen Spieler während des Schlags durch Unachtsamkeit abzulenken.
1.3

Spielen nach den Regeln

1.3b(1)/1
Spieler disqualifizieren, die eine Regel kennen, aber vereinbaren, sie nicht anzuwenden
Vereinbaren zwei oder mehr Spieler, eine ihnen bekannte anwendbare Regel oder Strafe nicht anzuwenden, sind sie disqualifiziert, es sei denn, die Vereinbarung wurde vor der Runde getroffen und widerrufen, bevor ein an der Vereinbarung beteiligter Spieler seine Runde beginnt. Beispiel: Zwei Spieler vereinbaren im Zählspiel, alle Putts innerhalb einer Schlägerlänge vom Loch als eingelocht anzusehen, obwohl sie wissen, dass sie auf jedem Loch einlochen müssen. Auf dem ersten Grün erfährt ein anderer Spieler der Gruppe von dieser Vereinbarung. Der Spieler besteht darauf, dass die zwei von der Vereinbarung betroffenen Spieler einlochen, was sie dann tun. Obwohl keiner der von der Vereinbarung betroffenen Spieler danach handelte und versäumte einzulochen, sind sie dennoch disqualifiziert, da sie die Regel 3.3c (Versäumnis einzulochen) nicht beachteten.
1.3b(1)/2
Um vereinbaren zu können, eine Regel oder Strafe nicht anzuwenden, müssen die Spieler die entsprechende Regel kennen
Regel 1.3b(1) findet keine Anwendung und es fällt keine Strafe an, wenn Spieler vereinbaren, eine Regel außer Acht zu lassen, von der sie keine Kenntnis haben oder es versäumen, eine Strafe anzuwenden, die ihnen nicht bekannt ist. Beispiele, in denen zwei Spieler sich einer Regel nicht bewusst sind, oder in denen sie es versäumt haben, eine Strafe anzuwenden, und deshalb nicht nach Regel 1.3b(1) disqualifiziert werden, schließen ein:
  • Zwei Spieler vereinbaren vor Beginn eines Lochspiels, alle Putts innerhalb einer bestimmten Länge zu schenken, sind sich aber nicht bewusst, dass die Regeln ihnen untersagen, Putts auf diese Art und Weise zu schenken.
  • Vor einem Lochspiel über 36 Löcher vereinbaren zwei Spieler, dass sie nur 18 Löcher spielen und dass derjenige, der nach 18 Löchern nicht führt, das Lochspiel schenken wird. Sie wissen nicht, dass diese Vereinbarung gegen die Ausschreibung verstößt. Das Lochspiel beginnt auf dieser Grundlage und der zurückliegende Spieler schenkt nach 18 Löchern das Lochspiel. Da die Spieler sich nicht über das Verbot einer solchen Vereinbarung im Klaren waren, gilt das Schenken.
  • In einem Zählspiel-Turnier sind sich ein Spieler und sein Zähler, der ebenfalls ein Spieler ist, nicht sicher, ob der Erleichterungsbereich für Boden in Ausbesserung eine oder zwei Schlägerlängen beträgt. Im Unklaren über die Regel vereinbaren sie, dass es zwei Schlägerlängen sind und der Spieler nimmt Erleichterung in Anspruch, indem er einen Ball fast zwei Schlägerlängen vom nächstgelegenen Punkt der vollständigen Erleichterung entfernt droppt. Im weiteren Verlauf der Runde erfährt die Spielleitung davon. Obwohl keiner der Spieler nach Regel 1.3b(1) disqualifiziert wird, da sie die Regel nicht kannten, hat der Spieler von falschem Ort gespielt und zieht sich die Strafe nach Regel 14.7 (Spielen von falschem Ort) zu. Für die unbeabsichtigte falsche Regelauskunft fällt keine Strafe an.
1.3b/2
Klarstellungen in Bezug auf Regel 1.3b(2): Angemessene Einschätzung
  • 9.6/2 – Wo der Ball zurückzulegen ist, wenn er von unbekannter Stelle bewegt wurde
  • 17.1a/2 – Ball entweder in Penalty Area oder in an die Penalty Area angrenzenden ungewöhnlichen Platzverhältnissen verloren
  • 17.1d(3)/2 – Spieler droppt einen Ball an der geschätzten Stelle, an der der Ball zuletzt die Grenze der Penalty Area gekreuzt hat und diese Stelle stellt sich als falsch heraus
1.3c/1
Spieler wird nicht vom Turnier disqualifiziert, wenn jene Runde nicht zählt
In Turnieren, in denen nicht alle Runden zählen, ist ein Spieler nicht vom Turnier disqualifiziert, wenn er für eine einzelne Runde disqualifiziert wird. Beispiel: In einem Mannschaftsturnier mit vier Spielern in jeder Mannschaft, in der die drei besten Ergebnisse für jede Runde zum Gesamtergebnis der Mannschaft für diese Runde zählen, wird ein Spieler für die zweite Runde disqualifiziert, da er das Spielen eines falschen Balls nicht berichtigt hat. Das Ergebnis des Spielers zählt nicht für das Mannschaftsergebnis in der zweiten Runde, aber das Ergebnis des Spielers in jeder anderen Runde des Turniers würde zählen.
1.3c/2
Anwendung von Disqualifikation, Schenken und falsche Anzahl Schläge in einem Zählspiel-Stechen
Während eines Stechens in einem Zählspiel-Turnier werden die Regeln wie folgt angewandt:
  • Wird ein Spieler disqualifiziert (zum Beispiel, weil er einen Schlag mit einem unzulässigen Schläger ausführt), ist der Spieler nur für das Stechen disqualifiziert und es steht ihm jeder Preis zu, den er bereits im Turnier gewonnen hat.
  • Befinden sich zwei Spieler in einem Stechen, darf ein Spieler dem anderen das Stechen schenken.
  • Nennt Spieler A versehentlich Spieler B eine falsche Anzahl Schläge, und dieses Versehen führt dazu, dass Spieler B seinen Ball aufnimmt (zum Beispiel, wenn Spieler B der Meinung ist, er habe das Stechen an Spieler A verloren), darf Spieler B den Ball straflos zurücklegen und das Loch beenden. Es fällt keine Strafe für Spieler A an.
1.3c(1)/1
Handlung einer anderen Person führt dazu, dass Spieler gegen eine Regel verstößt
Stellt die Handlung einer anderen Person in Hinblick auf den Spieler einen Regelverstoß dar und erfolgt diese Handlung auf Bitte des Spielers hin oder der Spieler sieht diese Handlung und lässt sie zu, ist der Spieler dafür verantwortlich. Beispiele dafür, wann ein Spieler sich eine Strafe zuzieht, weil er eine Handlung erbeten oder zugelassen hat, schließen ein:
  • Ein Spieler bittet einen Zuschauer, einen losen hinderlichen Naturstoff in der Nähe seines Balls zu entfernen. Bewegt sich der Ball, zieht der Spieler sich einen Strafschlag nach Regel 9.4b (Strafe für Aufnehmen oder absichtliches Berühren des Balls oder für das Verursachen, dass er sich bewegt) zu, und der Ball muss zurückgelegt werden.
  • Der Ball eines Spielers wird in hohem Gras gesucht. Ein Zuschauer findet den Ball und drückt das Gras um den Ball herum nieder und verbessert die Bedingungen, die den Schlag beeinflussen. Sieht der Spieler, dass dies geschieht, und unternimmt er keine angemessenen Schritte, um den Zuschauer aufzuhalten, zieht er sich die Grundstrafe für Verstoß gegen Regel 8.1a (Handlungen des Spielers, die die Bedingungen verbessern, die den Schlag betreffen) zu.
1.3c(4)/1
Spieler zieht sich zwei Strafen von jeweils einem Strafschlag zu, wenn es ein zwischenzeitliches Ereignis gibt
Verstößt ein Spieler gegen eine Regel, die mit einem Strafschlag bewehrt ist und wird ihm dieser Verstoß bewusst, und verstößt er dann gegen diese oder eine andere Regel, die auch mit einem Strafschlag bewehrt ist, zieht er sich für beide Verstöße insgesamt zwei Strafschläge zu. Zum Beispiel nimmt ein Spieler seinen Ball im Gelände auf, um ihn zu identifizieren, markiert den Ball aber vorher nicht. Ein anderer Spieler informiert den Spieler über die Strafe und dass dieser sich einen Strafschlag nach Regel 7.3 zugezogen hat. Bevor er den Ball zurücklegt, reinigt der Spieler den Ball mehr als nötig, um ihn zu identifizieren, ebenfalls ein Verstoß gegen Regel 7.3. Als der Spieler auf die erste Strafe aufmerksam gemacht wurde, war dies ein zwischenzeitliches Ereignis und der Spieler zieht sich daher einen Strafschlag für das Reinigen des Balls zu, was bedeutet, dass der Spieler insgesamt zwei Strafschläge erhält. (Neu)
1.3c(4)/2
Spieler verstößt gegen eine Regel, verstößt dann gegen eine andere Regel als Teil des nächsten Schlages
Verstößt ein Spieler gegen eine Regel, ohne sich dieses Regelverstoßes bewusst zu werden und verstößt dann beim Spielen des Balls gegen die gleiche oder eine andere Regel, erhält der Spieler nur eine Strafe. Zum Beispiel nimmt ein Spieler im Zählspiel Erleichterung von einem unbeweglichen Hemmnis in der Nähe eines Grüns in Anspruch, droppt aber versehentlich einen Ball an einem falschen Ort. Vor dem Spielen des Balls entfernt der Spieler Sand auf seiner Spiellinie im Gelände unter Verstoß gegen Regel 8.1a und führt dann einen Schlag vom falschen Ort aus. Da es zwischen dem Entfernen des Sands und dem Spielen des Balls vom falschen Ort kein zwischenzeitliches Ereignis gab, zieht sich der Spieler nur eine Grundstrafe von zwei Schlägen zu. (Neu)
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