Zweck der Regel Regel 19 behandelt die verschiedenen Möglichkeiten der Erleichterung, die ein Spieler bei einem unspielbaren Ball hat. Regel 19 erlaubt dem Spieler zu wählen, welche Möglichkeit er anwendet; üblicherweise jeweils mit einem Strafschlag, um aus einer schwierigen Lage, auf dem Platz (außer in einer Penalty Area), herauszukommen.
19
Ball unspielbar
19.2
Erleichterungsverfahren für einen unspielbaren Ball im Gelände oder auf dem Grün
19.2a/1
Spieler kann Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust in Anspruch nehmen, auch wenn der Ort des letzten Schlages näher zum Loch ist als die Stelle, an der der unspielbare Ball liegt
Kommt ein Ball weiter vom Loch entfernt zur Ruhe als der Punkt, an dem er gespielt wurde, kann Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust dennoch in Anspruch genommen werden.Beispiele, bei denen Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust näher zum Loch sein kann, sind unter anderem:
Der Schlag eines Spielers vom Abschlag trifft einen Baum, springt von dort zurück und kommt hinter dem Abschlag zur Ruhe. Der Spieler kann mit einem Strafschlag erneut vom Abschlag spielen.
Ein Spieler puttet vom Grün einen Bergab-Putt und der Ball rollt vom Grün hinunter in eine schlechte Lage oder in eine Penalty Area. Der Spieler kann mit einem Strafschlag erneut auf dem Grün spielen.
19.2a/2
Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust ist nur an der Stelle des letzten Schlags zulässig
Die Möglichkeit, Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust für einen unspielbaren Ball in Anspruch zu nehmen, bezieht sich nur auf die Stelle, wo der letzte Schlag ausgeführt wurde; ein Spieler darf nicht an eine Stelle zurückgehen, an der irgendein früherer Schlag ausgeführt wurde.Sind die Möglichkeiten für Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust oder auf der Linie zurück nicht günstig, ist die einzige Möglichkeit, mehrmals seitliche Erleichterung in Anspruch zu nehmen. Dabei fällt jedes Mal eine Strafe an, bis der Spieler einen Ball an eine spielbare Stelle bekommt.
19.2/1
Keine Gewähr dafür, dass Ball nach Inanspruchnahme von Erleichterung für unspielbaren Ball spielbar sein wird
Wird für einen unspielbaren Ball Erleichterung in Anspruch genommen, muss der Spieler das Resultat akzeptieren, auch wenn es unvorteilhaft ist, zum Beispiel, wenn ein gedroppter Ball in seiner ursprünglichen Lage oder in einer schlechten Lage an einem anderen Ort im Erleichterungsbereich zur Ruhe kommt:
Sobald der gedroppte Ball im Erleichterungsbereich zur Ruhe kommt, entsteht eine neue Situation für den Spieler.
Entscheidet der Spieler, dass er den Ball, wie er nun liegt, nicht spielen kann (oder nicht spielen will), kann er erneut mit einem Strafschlag Erleichterung für einen unspielbaren Ball in Anspruch nehmen und dabei jede verfügbare Erleichterungsmöglichkeit nach Regel 19 nutzen.
19.2/2
Ball darf in jedem Bereich des Platzes gedroppt werden, wenn Erleichterung für einen unspielbaren Ball in Anspruch genommen wird
Ein Spieler kann Erleichterung in Anspruch nehmen, indem er einen Ball in einem Erleichterungsbereich in jedem Bereich des Platzes nach den verschiedenen Erleichterungsmöglichkeiten für einen unspielbaren Ball droppt. Dies schließt ein, Erleichterung im Gelände in Anspruch zu nehmen und den Ball direkt in einem Bunker, in einer Penalty Area oder Spielverbotszone, auf einem Grün oder falschem Grün zu droppen.Entschließt sich der Spieler jedoch, in einer Spielverbotszone oder auf einem falschem Grün zu droppen, muss er anschließend jene Erleichterung in Anspruch nehmen, die von den Regeln für diese Spielverbotszone oder das falsche Grün vorgeschrieben ist.Ähnlich, wenn der Spieler sich entscheidet, in einer Penalty Area zu droppen, und er kann (oder will) nicht den Ball dort spielen, wo er nun liegt, ist die einzige Möglichkeit, erneut Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust in Anspruch zu nehmen, indem er von dort spielt, wo er den vorigen Schlag ausführte, denn:
Erleichterung für einen unspielbaren Ball kann nicht noch einmal in Anspruch genommen werden, da eine solche Erleichterung nicht erlaubt ist, wenn der Ball in einer Penalty Area liegt.
Erleichterung von der Penalty Area durch die Inanspruchnahme der Möglichkeit der Erleichterung zurück auf der Linie oder der seitlichen Erleichterungsmöglichkeit kann ebenfalls nicht in Anspruch genommen werden, da der Ball nicht die Grenze der Penalty Area überquerte, bevor er zur Ruhe kam. Daher gibt es keinen Bezugspunkt und keine Möglichkeit, für eine derartige Erleichterung einen Referenzpunkt zu schätzen.
Bei Inanspruchnahme der Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust zieht sich der Spieler einen weiteren Strafschlag zu (zusätzlich zum ersten Strafschlag für die Inanspruchnahme der Erleichterung für einen unspielbaren Ball).
19.2/3
Bezugspunkt für Schlag und Distanzverlust ändert sich nicht, bis der Schlag ausgeführt wurde
Der Bezugspunkt, der bei der Inanspruchnahme von Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust benutzt wird, ändert sich nicht, bis der Spieler einen weiteren Schlag nach seinem Ball im Spiel ausführt, selbst wenn der Spieler einen Ball nach einer Regel gedroppt hat.Beispiel: Ein Spieler nimmt für einen unspielbaren Ball Erleichterung in Anspruch und droppt einen Ball entweder nach der Möglichkeit zurück auf der Linie oder der Möglichkeit für seitliche Erleichterung. Der gedroppte Ball bleibt im Erleichterungsbereich liegen, rollt aber in eine Lage, die der Spieler für unspielbar hält.Mit einem zusätzlichen Strafschlag kann der Spieler nun erneut Erleichterung zurück auf der Linie oder die Möglichkeit der seitlichen Erleichterung in Anspruch nehmen oder mit Schlag und Distanzverlust verfahren. Er muss dabei den Punkt, an dem der Ball zum letzten Mal gespielt wurde, bevor er zum ersten Mal für unspielbar gehalten wurde, als Bezugspunkt nehmen. Dieser Bezugspunkt für Schlag und Distanzverlust ändert sich nicht, weil der Spieler keinen Schlag nach dem gedroppten Ball ausgeführt hatte.Das Ergebnis wäre anders, wenn der Spieler einen Schlag nach dem gedroppten Ball ausgeführt hätte, denn diese Stelle würde der neue Bezugspunkt für das Verfahren nach Schlag und Distanzverlust.
19.2/4
Spieler kann straflose Erleichterung in Anspruch nehmen, wenn er den Ball aufnimmt, um Erleichterung für einen unspielbaren Ball in Anspruch zu nehmen und vor dem Droppen feststellt, dass der Ball in Boden in Ausbesserung war
Nimmt ein Spieler seinen Ball auf, um Erleichterung für einen unspielbaren Ball in Anspruch zu nehmen und stellt fest, dass der Ball in Boden in Ausbesserung war oder in anderen ungewöhnlichen Platzverhältnissen, kann der Spieler immer noch straflose Erleichterung nach Regel 16.1 in Anspruch nehmen, solange er noch keinen Ball gemäß Regel 19 (Erleichterung für einen unspielbaren Ball) ins Spiel gebracht hat.
19.2/5
Spieler muss Ball finden, um die Erleichterungsmöglichkeiten zurück auf der Linie oder seitliche Erleichterung nutzen zu können
Die Erleichterungsmöglichkeiten zurück auf der Linie und seitliche Erleichterung nach den Regeln 19.2 und 19.3 können nur genutzt werden, wenn der ursprüngliche Ball gefunden wurde, da beide Möglichkeiten die Lage des ursprünglichen Balls als Bezugspunkt für die Erleichterung verlangen. Wird eine der beiden Möglichkeiten benutzt, Erleichterung für einen unspielbaren Ball in Anspruch zu nehmen unter Bezugnahme auf einen Ball, der nicht der Ball des Spielers ist, wird angenommen, dass der Spieler Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust in Anspruch genommen hat, da dies die einzige mögliche Regel ist, die angewandt werden kann, wenn der Spieler seinen ursprünglichen Ball nicht gefunden hat.Beispiel: Ein Spieler findet einen verirrten Ball in einer schlechten Lage. Fälschlicherweise nimmt er an, dies sei sein Ball, und der Spieler entscheidet sich, seitliche Erleichterung in Anspruch zu nehmen (Regel 19.2c), setzt einen Ball ein und spielt diesen. Als er nach vorne geht, um seinen nächsten Schlag zu machen, findet der Spieler seinen Ball. Da der Spieler zum Zeitpunkt, als er den anderen Ball einsetzte, nicht den Ort wusste, andem sein ursprünglicher Ball lag, wird er behandelt, als habe er Erleichterung mit Schlagund Distanzverlust vom falschen Ort (Regel 14.7) in Anspruch genommen.Im Lochspiel verliert der Spieler das Loch für Spielen vom falschen Ort.Im Zählspiel zieht sich der Spieler einen Strafschlag zu für die Inanspruchnahme der Erleichterung mit Schlag und Distanzverlust (Regel 18.1) und zwei weitere Strafschläge für Spielen vom falschen Ort. War das Spielen vom falschen Ort ein schwerwiegender Verstoß, muss der Fehler berichtigt werden, bevor ein Schlag auf dem folgenden Loch ausgeführt wird, oder beim letzten Loch der Runde, bevor die Scorekarte eingereicht wird.